Allgemeine News von der BE Solutions Unternehmensberatung
In der Kategorie „ Allgemeine News“ finden Sie News die wir als Unternehmensberatung interessant finden. Dazu gehören Unternehmensberatungsinformationen zum Thema Innovation, Unternehmensberatungsinformationen zum Thema Nachhaltigkeit & Unternehmensberatungsinformationen zur Regionalentwicklung.

Durch Genuss zur Weltrettung – vom „Foodprint“ unseres täglichen Einkaufs

Ein Film hat mich über die Feiertage sehr bewegt: Cowspiracy schildert die Erfahrungen eines Amerikaners, der versucht den Umwelteinfluss der Viehwirtschaft zu verstehen und dabei insbesondere bei den Experten der NGOs auf vermeintliche Ahnungslosigkeit trifft. Ihn bewegt vor allem folgende Frage: wenn wir alle nur noch einmal die Woche Fleisch essen würden, wären staatliche Vereinbarungen zur Senkung der CO2- und Methanemissionen kaum noch notwendig – die Klimaschutzziele für 2050 im Grunde schon heute erfüllt. Dennoch macht keine große Umweltschutzorganisation den Fleischkonsum zu ihrem Hauptthema, einerseits weil es beim Verbraucher unbeliebt ist (wir forsten lieber wieder ein paar Bäume auf, als uns Änderungen in unserem Verhalten vorschreiben zu lassen; die Grünen hat nur die Andeutung eines wöchentlichen Veggie-Day 2013 die Bundestagswahl gekostet!), andererseits, weil die Lobby der Fleischwirtschaft scheinbar nahezu mafiöse Züge hat und Gegner regelmäßig kalt stellt. Folglich werden wissenschaftliche Fakten entweder durch die Pressesprecher geleugnet, oder aber die Frage zur eigenen Position dazu schlicht nicht beantwortet. Erschütternd stellt man sich beim Sehen die Frage, wie unsere Zivilgesellschaft derart bei ihrer ureigensten Aufgabe versagen kann. Nun sind wir in unserem Team bei aller Leidenschaft für Nachhaltigkeit keine Hardliner: unsere Mitarbeiter müssen weder Vegetarier noch Veganer sein, nicht zwingend mit Fahrrad oder ÖPNV ins Büro fahren, noch auf Flüge in den Urlaub verzichten, etc. Jeder entscheidet selbst, wieviel Nachhaltigkeit er in seinem Alltag lebt und welche Klimasünden man sich im Zweifel bewusst gönnt. Wenn wir den Wandel wirklich wollen, muss er von Lebensfreude geprägt sein, nicht von Askese und schlechtem Gewissen. Umso schöner, dass das Team von TopFarmers neulich berechnet hat, dass der Wels aus ihren Anlagen so nachhaltig ist, dass man ihn guten Gewissens essen kann. Selbst wenn alle Deutschen theoretisch ihren gesamten Fleischkonsum durch Afrikanischen Wels aus TopFarmers Produktion ersetzen würden (aber weiterhin Milch und Eier im bisherigen Maß verzehren), würde der landwirtschaftliche Flächenverbrauch pro Kopf von heute ca. 2.500 (für jeden Deutschen…) auf 1.300 m² sinken – und damit auf ein planetenverträgliches und faires Maß (so viel steht bei 9 Mrd. Menschen für jeden maximal zur Verfügung). Natürlich ist das eine rein theoretische Berechnung. Aber es bestätigt eine unsere Kernüberzeugungen bei Blue Economy: Verbraucher sind dann Treiber des Wandels, wenn die besseren Produkte erstmal überhaupt verfügbar sind, und dann auch noch von besserer Qualität (hier: frischer und natürlich viiiel leckerer) – nicht wenn wir sie davon überzeugen wollen, nichts oder weniger zu verbrauchen. „Wer sein Essen klimaneutral auf dem Fahrrad oder zu Fuß nach Hause trägt und die Herkunft seiner Lebensmittel kennt, kann auch Fisch und Fleisch wieder mit gutem Gewissen genießen“ schreibt Klaus Walther diesen Monat in der Forum Nachhaltig Wirtschaften. So sei es! Bild: (c) http://cowspiracy-info.de/

Landbox -News - Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

Inspiration zu „Unternehmen“

Als wir 2009 anfingen, den Begriff „Blue Economy“ zu prägen, hatten wir gehofft, mit der Kampagne, die wöchentlich ein Beispiel für ‚blaues Handeln‘ veröffentlichte, Unternehmer in aller Welt zu erreichen, die dann umsetzen und ihre Branchen oder ihr regionales Umfeld zum Positiven verändern. Die Kampagne leitet unser gemeinnütziger Verein – sozusagen als Umweltbildung – aber uns erreichten in der Folge so viele Anfragen, „wie das denn nun konkret geht“, dass wir entschieden, die Blue Economy Solutions zu gründen und unsere jahrelange Erfahrung in der Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten darin zu bündeln.Bis heute betreuen wir über den Verein die Seite blueeconomy.de und stellen regelmäßig fest, dass einzelne Beispiele es in „best of“ Listen und Empfehlungen für eine nachhaltige Zukunft schaffen, z.B. aktuell beim Bioökonomierat (dort findet sich z.B. Spinnenseide und Zitrusseife). Auch veröffentlichen wir immer wieder neue Beispiele, die uns begeistern oder neue Entwicklungen und Erkenntnisse widerspiegeln. Anfang des Jahres war dies z.B. ein Artikel zum Thema Stroh.Wie wir jetzt angenehm überrascht feststellten, hat dies bereits Unternehmer dazu bewegt, die sich dem Thema Verpackungen aus Stroh angenommen haben. Das ist für uns eine Bestärkung und Bestätigung, weiter so zu arbeiten: einerseits Ideen und Inspirationen „open access“ in der Welt zu verbreiten um Dritte zum Handeln anzuregen – auch wenn wir nur selten wie in diesem Fall mitbekommen, wie groß die Wirkung ist; und andererseits Unternehmen und Regionen zu beraten, die nicht nur einzelne Technologien nutzen wollen, sondern auf ihre Situation und Stoffströme angepasste systemisch kaskadierende Lösungsansätze entwickelt haben möchten, deren Umsetzung wir dann oft über viele Jahre begleiten.Ein herzlicher Dank an dieser Stelle an Landpack, es ist schön das Jahr mit einer derart positiven Nachricht beenden zu können. You’ve made my day! Foto: (c) Landpack GmbH

Verleumdung der Blue Economy Solutions

Verleumdung oder, wenn der Zweck die Mittel heiligt

Dieser Blog ist leider einem sehr unangenehmen Thema gewidmet, da unser Unternehmen in den letzten Wochen mehrfach Opfer unsäglicher Verleumdungen war. Diverse Kunden und Partner wurden angeschrieben, wobei der angebliche Absender, in dessen Namen die Briefe verschickt wurden, davon nichts wusste. Es handelt sich also gleich um zwei Straftaten: Verleumdung oder „üble Nachrede“, wie es im Juristendeutsch heißt, und Identitätsmissbrauch, denn hier wurde faktisch einem Dritten die Straftat in die Schuhe geschoben. Das ist schon wirklich armselig.Der Kontext der Verleumdungen scheint ein Streit zu sein, den zwei unserer Partner mit Gunter Pauli über den Markennamen „Blue Economy“ haben. 2009 haben Herr Haastert und Frau Kuhlemann die Blue Economy mit Gunter Pauli gemeinsam „gegründet“ und aufgebaut. 2012 kam es zum Streit, weil wir die durch uns gesicherte Marke in eine Stiftung überführen wollten, mit transparenten Regeln, wer unter welchen Bedingungen den Begriff „Blue Economy“ verwenden darf. Im Rahmen einer Mediation stimmte Pauli u.a. diesem Punkt Mitte 2012 zu, wollte jedoch kurz darauf nichts mehr davon wissen. Seitdem gibt es einen Konflikt. Mehr dazu steht mitunter in diesem brand eins Artikel.Sowohl Gunter Pauli selbst als auch einige Menschen aus seinem Umfeld haben in den letzten Jahren aus dieser sehr konkreten Meinungsverschiedenheit das Recht abgeleitet, Verleumdungen zu verbreiten, wohl aus Frust darüber, dass es in der Sache nicht weiterging. Jeder einzelne Vorfall wurde zur Anzeige gebracht und gerichtlich zu Gunsten unserer Gesellschafter geklärt. Leider hat es dennoch keine Einsicht auf der Gegenseite gegeben, dass Lügen und Beschimpfungen kein Lösungsansatz sein können (ganz abgesehen davon, dass sie strafbar sind). Wir selber distanzieren uns ausdrücklich von einem solchen Verhalten; wenn es das ist, wofür Blue Economy steht, dann möchten wir damit nichts zu tun haben!Im Oktober haben wir daher entschieden, die Stiftungsgründung für die geschützte Marke „Blue Economy“ abzubrechen und sie stattdessen „open source“ zu geben mit der einzigen Bedingung, dass dann auch die Texte von Gunter Pauli rund um Blue Economy open source bzw. copyleft gestellt werden. Damit wollen wir dem Konflikt die Grundlage entziehen und das Thema zu einem Abschluss bringen. Da Pauli’s Umfeld von diesem Vorschlag scheinbar noch nichts gehört hat, machen wir ihn hiermit öffentlich. Bild: Roger W unter creative commons Lizenz

Insekten als Potential - Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

Entomophagie: Insekten als Lebensmittel

Gestern war ich bei der HU Berlin um zum Thema urbane Ernährungsproduktion in der interdisziplinären Veranstaltung „The Anthropocene Kitchen“ zu sprechen. Mit von der Partie auch mehrere Wissenschaftler, und unweigerlich ein Thema in heutigen Zeiten: Insekten.Mich reizt das schon länger, weil die industrielle Zucht von Insekten tatsächlich eine wesentliche Komponente ist, um sowohl für unser Tierfutter als auch für uns Menschen hinreichend Proteine herzustellen, ohne deswegen den Planeten zu überlasten. Denn Insekten können viele unterschiedliche Dinge verarbeiten – angefangen von organischen Abfällen, inkl. Exkrementen, bis hin zu Styropor (!). Nach bisherigem Forschungsstand muss lediglich sichergestellt werden, dass keine Schadstoffe im Futtermaterial vorhanden sind, da diese zum Teil in den Tieren angesammelt werden.Bislang ist es leider untersagt, Insekten zu Tierfutter zu verarbeiten, lediglich lebend dürfen sie an Fische verfüttert werden – was ernsthafte kommerzielle Unterfangen unmöglich macht. Aber Menschen dürfen Insekten sehr wohl essen (auch tote). Im Netz finden sich Anbieter für ganze Insekten, mal süß mal salzig oder scharf gewürzt, als Lolli oder Schokokeks. Wie einer der Experten erzählte, fallen diejenigen von uns, die kulturell keine Insekten als Snacks zu schätzen wissen, in drei Gruppen: diejenigen, die es strikt ablehnen Insekten zu essen; diejenigen, die neugierig zugreifen; und diejenigen, die es gerne probieren wollen (intellektuell), sich jedoch körperlich nicht überwinden können, reinzubeißen. Solche Produkte bleiben daher wohl vorerst eher eine Nische in westlichen Ländern.Sehr spannend jedoch: Insektenmehl das ähnlich wie Soja zu Schnitzeln, Wurst oder Hamburgern verarbeitet wird. In Belgien bereits im Supermarkt zu kriegen – geschmacklich vermutlich ohne Unterschied (die Gewürze sind ja dieselben!). Das dürfte in den nächsten Jahren durchaus ernsthafte Marktanteile gewinnen.Als Nachtisch gab es bei der Veranstaltung übrigens „echten“ Bienenstich, also mit gerösteten männlichen Bienenlarven wie Nüsse darüber gestreut. Sehr lecker! PS: Update vom 26.10.2015: Nachdem ‚rotes Fleisch‘ jetzt als krebserregend gilt, wechseln wir vielleicht schneller zu Insekten?Foto: Shankar S. unter creative commons Lizenz

News - Unternehmensberatung - Nachhaltigkeit, Innovation & Regionalentwicklung

Umbruch in der Landwirtschaft

Die aktuellen Demonstrationen in Frankreich sind nur ein kleiner Hinweis darauf, was in unserer Landwirtschaft gerade passiert. Es ist erschreckend und war sicherlich nicht beabsichtigt, aber die Kombination aus Russland-Sanktionen mit dem Wegfall der Milchquote hat den Markt massiv erschüttert. Bauern erhalten heute nur noch 28 Cent pro Liter Milch – bei Herstellungskosten zwischen 47 und 52 Cent pro Liter. Wie lange sollen diese Unternehmen denn überleben, wenn sie zu 40-50% unter Selbstkosten verkaufen? Eigentlich unverschämt, dass der Einzelhandel seine Marktmacht derart ausnutzt, die Verbraucher haben jedenfalls keine Preissenkung gefordert. Solidarisches Handeln ggü. Russland hätte bedeutet, angesichts der Überschüsse gerade diejenigen zu belohnen, die das Überangebot NICHT verstärken, also ihre Produktion stabil halten.So droht uns eine massive Beschleunigung der ohnehin voranschreitenden Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe. Höfe mit 50 Kühen sind sowieso (fast) nur noch im Bio-Bereich anzutreffen und gehören ansonsten ins Reich der naiven Verbraucherromantik. Banken wie Molkereien üben Druck aus, damit Landwirte ihre Produktion ausbauen und so angeblich ihre Effizienz erhöhen. Bislang geben im Durchschnitt 3% aller Höfe jährlich auf, nur jeder zweite Landwirt kann von seinem Hof leben (der Rest hat Nebenjobs!). Angesichts der heutigen Preise könnten schon bald bis zu 10% der Milchbauern jedes Jahr aufgeben. Dann sind auch die Landwirte mit 200 oder 300 Rindern Geschichte.Wollen wir das? Ist dem Verbraucher überhaupt bewusst, was es bedeutet, dass eine Milchkuh heute nur noch 3 bis 5 Jahre alt wird und fast 200.000 von ihnen jedes Jahr schwanger geschlachtet werden – ausrangiert, weil die Milchproduktion zu stark nachlässt? Wie lange dauert es, bis sich so ein Denken auch auf uns überträgt: Du bist zu alt / langsam / schwach, weg mit Dir…? Greift die billig-Mentalität zu weit um sich, schwächen wir uns selbst – und schreien dann nach dem Staat, der den Schaden reparieren soll. Aller Absatz, den wir unseren Betrieben im Inland ermöglichen, schützt sie ein Stück weit vor den irren „größer – höher – weiter“ Zwängen ihrer globalisierten Märkte.Bislang haben wir eine solidarische Marktwirtschaft, und die ist stark genug, um einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung dauerhaft zu alimentieren – und wir sind eigentlich auch stolz, uns das leisten zu können. Aber das funktioniert eben nur, wenn die Masse der Unternehmen in der Lage ist, Margen zu erwirtschaften und dadurch faire Löhne zu bezahlen. Deswegen wäre es an erster Stelle solidarisch, höhere Preise für gute Qualität zu zahlen – dafür kann der Hersteller (ob Bauer, Bäcker oder sonstiger Betrieb) Mitarbeiter solide beschäftigen und höhere Qualitätsstandards einhalten. Die so gestiegene Kaufkraft ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf, vor allem und insbesondere dann, wenn regional hergestellte Produkte den Vorzug erhalten, das Geld also erstmal in unserer eigenen Wirtschaft zirkuliert.Ich hoffe, deutsche Verbraucher kapieren das, bevor die Milchbauern aufgeben. Bild: freeimages / jim broughton